Hans Ströbitzer Preis 2025

Der bekannte katholische Journalist und Publizist Hans Winkler hat für sein Lebenswerk den Hans-Ströbitzer-Preis 2025 erhalten. Der Hauptpreis erging an die aus Niederösterreich stammende und in der Schweiz für das Bistum St. Gallen tätige ehemalige Mitarbeiterin des Schweizer Rundfunks SRF, Ines Schaberger. Weiters wurden Kathrin Pollak-Greilberger (ORF-ZiB) und Emmanuela Sutter (Corrigenda/Exxpress) ausgezeichnet. Den Förderpreis erhielt Philipp Grabner von den Niederösterreichischen Nachrichten (NÖN). Die vom Pressverein in der Diözese St. Pölten ausgeschriebene Auszeichnung ist nach dem langjährigen Chefredakteur der „Niederösterreichischen Nachrichten“ benannt. Die zum vierten Mal vergebenen und von der Schoellerbank und der Österreichischen Medienakademie mitfinanzierten Preise wurden am Montagabend in St. Pölten im Hippolythaus überreicht.

Der Obmann des Pressvereins der Diözese St. Pölten, Karl Neulinger, unterstrich den Wert von Journalismus im konstruktiv-kritischen Geist von Hans Ströbitzer. Die Vorsitzende der Jury, Gudula Walterskirchen, erinnerte an die Gründung des Pressvereins vor 151 Jahren in Zeiten des Kulturkampfes. Damals sei es um die Vertretung katholischer Positionen in einer vom politischen Liberalismus und andererseits aufkommenden Sozialismus dominierten Zeitungswelt gegangen. Gestern wie heute gehe es um einen respektvollen Umgang mit Menschen, mit denen man nicht gleicher Meinung sei.

Dazu komme aktuell die Absicht der Politik, den Medienschaffenden vorzugeben, was „Wahrheit“ und was „Desinformation“ sei – wie etwa durch den Digital Service Act. Es sei jedoch umgekehrt die Aufgabe der Medien, der Politik auf die Finger zu sehen, somit rüttle dieses Vorhaben an den Grundfesten der Demokratie und der Meinungsfreiheit.

Guter Journalismus sollte nicht eine Meinung vorgeben, sondern die persönliche Meinungsbildung ermöglichen. „Kritisch in der Sache, aber respektvoll im Ton und gegenüber dem Menschen“, dieser Grundsatz sei leitend für das Wirken des Pressvereins und den Ströbitzer-Preis.

Die Preisträgerinnen und Preisträger

v.l.n.r. : Juryvorsitzende Dr. Gudula Walterskirchen, Vorstandsvorsitzender der Schoellerbank Mag. Helmut Siegler, Jurymitglied Mag. Stefan Ströbitzer, die Preisträgerinnen und Preisträger Kathrin Pollak-Greilberger, MA, Ines Schaberger, MA Mth, Dr. Hans Winkler, Emanuela Sutter, BA, Philipp Grabner und der Obmann des Pressvereins DI Karl Neulinger (© Wolfgang Zarl)
v.l.n.r.: Jurymitglied und Laudator Mag. Rudolf Mitlöhner; Mag. Stefan Ströbitzer, Dr. Oliver Pink (DIE PRESSE), Dr. Hans Winkler (Ehrenpreis), Mag. Helmut Siegler, Dr. Gudula Walterskirchen, DI Karl Neulinger (© Wolfgang Zarl)
v.l.n.r.: Jurymitglied und Laudator Dr. Michael Prüller, Ines Schaberger (1. Preis), Ma Mth, Mag. Helmut Siegler, Dr. Gudula Walterskirchen, DI Karl Neulinger (© Wolfgang Zarl)
v.l.n.r.: DI Karl Neulinger, Dr. Gudula Walterskirchen, Emanuela Sutter, BA (3. Preis), Mag. Helmut Siegler (© Wolfgang Zarl)
v.l.n.r.: Jurymitglied und Laudator Mag. Stefan Ströbitzer, ORF-NEWs-Chefredakteur Mag. Sebastian Prokop, stv. ORF-NEWs-Chefredakteurin Mag. Inka Pieh, Kathrin Pollak-Greilberger, MA (2. Preis), Mag. Helmut Siegler, DI Karl Neulinger (© Wolfgang Zarl)
v.l.n.r.: Jurymitglied und Laudatorin Dr. Michaela Stefan-Friedl, NÖN-Chefredakteur Mag. Walter Farnberger, Philipp Grabner (Förderpreis), NÖN-Chefredakteur Dr. Daniel Lohninger, Jurymitglied und Leiter der Österreichischen Medienakademie Mag. Nikolaus Koller, DI Karl Neulinger (© Wolfgang Zarl)
Lebenspreis an

Hans Winkler

Nach Hugo Portisch (2020), Engelbert Washietl (2021) und Heinz Nußbaumer (2023) erhielt Hans Winkler den Ehrenpreis für sein journalistisches Lebenswerk. Er war langjähriger Leiter der Wiener Redaktion der „Kleinen Zeitung“ – eines Mediums der Grazer Styria, die ebenfalls aus einem katholischen Pressverein hervorging.

Die Laudatio für den Ehrenpreisträger hielt der leitende Kurier-Redakteur und frühere Furche-Chefredakteur Rudolf Mitlöhner. Er beschrieb Winkler als „journalistische Autorität“ und Meister der Kolumne, die in der „Presse“ schon seit vielen Jahren unter dem Titel „Déjà-vu“ erscheint. Winkler, der auch regelmäßig noch in der Kleinen Zeitung publiziert, stehe für zeitdiagnostische Texte, die ganz im Heute angesiedelt sind und aus einem großen Erfahrungswissen schöpfen. Mit seinem weltanschaulichen Profil sei man in der Medienbranche heute in einer Minderheit. Dies äußere sich auch darin, dass man kaum Preise erhalte, somit sei der Hans-Ströbitzer-Preis die erste Auszeichnung dieser Art für Hans Winkler. „Das ist auch symptomatisch für ein mediales juste milieu, welches sich selbst als Garant für Offenheit, Liberalität, Diversität und dergleichen mehr feiert und für unverzichtbar hält, sich in Wahrheit aber als Hüter des zulässigen, zunehmend engen Gesinnungskorridors geriert.“

Winkler zeichne ein „präziser Blick“ in Verbindung mit „hoher Sachkenntnis“ und einem „weltanschaulichen Profil“ aus. Winkler sei „im besten Sinn ein katholischer Publizist“.

Dem schloss sich Oliver Pink für die „Presse“ bzw. die Styria an: Winkler sei ein Kompass dafür, wie ein bürgerlicher Mensch denke. Als Experte für Migration und Integration habe dieser darüber hinaus auch einen sehr lebensnahen und realistischen Blick auf dieses Thema.

In seinen Dankesworten sprach der Ehrenpreisträger augenzwinkernd von der Auszeichnung als einer „unvermeidlichen Alterserscheinung“, über die er sich jedoch sehr freue. Als Journalist brauche man ein breites Erfahrungsleben. Gleichzeitig warb Winkler für „Journalismus als Beruf“, denn schreiben könne man bis zum Umfallen, und: „Ich schreibe noch.“ Dieser Umstand könne auch als eine Ermutigung für Jungjournalisten verstanden werden, „weil man als Journalist bis ins hohe Alter tätig sein kann, wenn man will“.

Drei Hauptpreise

Michael Prüller, Kommunikationschef der Erzdiözese Wien, erinnerte an die ersten medialen Schritte Schabergers als Bloggerin auf dem kirchlichen Online-Projekt „meinplan.at“. Die ausgebildete Theologin und Trägerin des ersten Hauptpreises habe sich nicht nur als Podcasterin, sondern in der Schweiz beim „SRF“ in der Sendung „Wort zum Sonntag“ einen Namen gemacht und weise eine „sehr bunte journalistische Laufbahn“ im kirchlichen und im öffentlich-rechtlichen Bereich aus. Aktuell ist sie verantwortlich für den Podcast „fadegrad“ (geradeheraus) des Bistums St. Gallen. „Immer steht der konkrete Mensch mit seiner Geschichte bei Schaberger im Zentrum. Er wird nie Objekt der Berichterstattung, sondern bleibt Subjekt“, so Prüller. Weiters zeichne Schaberger aus, in verschiedenen Medien und Genres beheimatet zu sein sowie Brücken zwischen Kirche, Welt, Glauben und Sinnsuche zu bauen.

Stefan Ströbitzer, ehemaliger ORF-Hauptabteilungsleiter und derzeit als Medienberater selbständig tätig, stellte Pollak-Greilberger vor. Die Trägerin des zweiten Hauptpreises, habe sich nicht nur in der ZiB-Redaktion, sondern auch im Bereich von Internet und Social Media bereits bewährt – insbesondere beim ORF-ZiB-YouTube-Kanal. Dort sei sie für journalistische „Erklärstücke“ verantwortlich und schaffe dies mit journalistischem Talent und großem Engagement. Als „YouTube-Host“ gelinge es Pollak-Greilberger, neue und junge Zielgruppen für den ORF zu erreichen.

Walterkirchen würdigte Sutter, die dritte Trägerin des Hauptpreises, in ihrer Laudatio als „Multitalent“ mit breiter Ausbildung im philosophisch-theologischen sowie musikalischen Bereich. Sutter habe bereits beim Aufbau des Berliner Online-Mediums „Corrigenda“ mitgewirkt und sich bei heiklen Themen rund um Lebensschutz bewährt. „Mut und Sorgfalt“ der Journalistin hätten die Jury überzeugt.

Michaela Stefan-Friedl unterstrich die ausgeprägte Objektivität von Grabner, dem Träger des Nachwuchspreises. Zudem gelinge es ihm, Sachverhalte gut zu erklären. Seine Einsatzfreude und Hilfsbereitschaft zeichne ihn im redaktionellen Alltag in der „NÖN“ aus. Die beiden „NÖN“-Chefredakteure Daniel Lohninger und Walter Fahrnberger unterstrichen Grabners journalistisches Talent und seine inhaltliche Breite.

Biografische Notizen zum Ehrenpreisträger

© Wolfgang Zarl

Hans Winkler, geboren am 14. Mai 1942 in Veitsch, studierte Rechtswissenschaft in Graz, wo er zum Doktor der Rechtswissenschaft promovierte. Zwischen 1968 und 1973 war er Generalsekretär der Katholischen Aktion der Diözese Gurk-Klagenfurt und 1972 auch Sekretär der dortigen Diözesansynode. Ab 1973 arbeitete er als Journalist der „Kleinen Zeitung“, ab 1980 als Außenpolitik-Chef, von 1995 bis 2007 als Leiter ihrer Wiener Redaktion. Seit 2007 ist Winkler, der zwischen 1996 und 2002 als Vorsitzender auch an der Spitze des Verbandes Katholischer Publizistinnen und Publizisten Österreichs stand, freier Journalist und pointiert-angriffiger Kolumnist für „Die Presse“ und die „Kleine Zeitung“.

Winkler ist auch Autor mehrerer Bücher. 2013 veröffentlichte er etwa unter dem Titel „Was kommt? Was bleibt? Gespräche an einer Lebenswende“ einen Interviewband mit dem emeritierten Grazer Diözesanbischof Egon Kapellari. Winkler gehört dem unabhängigen Expertenrat für Integration beim Bundeskanzleramt an. 2015 erschien von ihm „Herausforderung Migration“, in dem er u.a. „Zehn Thesen zur Migrationspolitik“ formulierte. 2014 wurde Winkler von der „Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände“ für seine Verdienste um das katholische Laienapostolat mit der Kardinal-Opilio-Rossi-Medaille ausgezeichnet. 2024 wurde ihm das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich verliehen.

Laudatio für Hans Winkler

von Rudolf Mitlöhner

Lieber Hans,
jemand, der seine Kolumne „Déjà-vu“ nennt, muss schon eine gewisse publizistische Autorität besitzen. Denn an sich ist so ein Kolumnentitel (es geht hier um die zweiwöchentlich erscheinende Rubrik in der „Presse“) gegen alle Regeln des journalistischen Handwerks. Lernt man doch in der Branche von Anbeginn, dass man seine Leser neugierig machen, in den Text hineinziehen muss. „Déjà-vu“ signalisiert genau das Gegenteil: schon gesehen, gehört, gelesen … also bereits bekannt, im Wesentlichen nichts Neues. Wer soll das lesen? Noch dazu – die Bezeichnung Kolumne ist ja eine Untertreibung – wenn es sich um den tragenden, also nicht ganz kurzen Text auf einer Doppelseite handelt, gerahmt nur von zwei kürzeren Meinungselementen und Leserbriefen.

Das kann man sich nur leisten, wenn man wie Hans Winkler aus Jahrzehnten journalistischer Erfahrung schöpft, gespeist aus genauer Beobachtung der zunächst eher außen-, dann vorwiegend innenpolitischen, immer aber auch gesamtgesellschaftlichen und – in Deinem Fall ganz wichtig – kirchlichen Entwicklungen. Bei Winkler nämlich wissen die Leser, dass sie keine Wiederholung längst bekannter Dinge erwartet, keine Aneinanderreihung beliebiger Déjà-vus, sondern – der von Dir so geschätzte Episcopus emeritus Egon Kapellari würde sagen – zeitdiagnostische Texte, die ganz im Heute angesiedelt sind, aber auf dem Bemühen, das Vergangene immer neu zu verstehen und im Licht der Gegenwart einzuordnen, gründen.
Ich weiß nicht, ob ich es von Dir selbst gehört habe, oder ob es andere über Dich gesagt haben – aber es heißt, es gebe drei Dinge, über die Du nichts kommen lässt: die katholische Kirche (die una sancta catholica et apostolica), die USA und Israel. Von dieser Liste kursieren auch noch andere Varianten, ergänzt etwa um Südtirol oder – bei aller von Dir immer wieder geübter pointierter Kritik an den konkreten Parteien – die Idee, die Programmatik der Christdemokratie.
Was Deine Kommentare – neben der „Presse“ auch in der gar nicht kleinen „Kleinen Zeitung“, Deinem angestammten Medium – auszeichnet, sind die detaillierte Kenntnis der Materie und der präzise Blick; um Deine Sicht der Dinge zu vermitteln, brauchst Du kein schweres verbales Geschütz auffahren, keine wuchtigen, ideologisch aufgeladenen Sätze – Dein Instrument ist die feine, unprätentiöse Klinge, nicht der Bihänder.
Aus der im beruflichen Unruhestand zwangsläufig gewachsenen Distanz zum Tagesgeschäft sind diese Charakteristika noch deutlicher zutage getreten.
Mit einem weltanschaulichen Profil wie dem Deinigen ist man freilich in unserer Branche klar in der Minderheit. Das äußert sich unter anderem darin, dass man kaum Journalistenpreise erhält – in Deinem Fall möchte ich hinzufügen: nicht einmal jenen, der Dir wie kein anderer Preis und wie keinem anderen zugestanden wäre – dem nach Deinem Vorgänger in der Wiener Redaktion der „Kleinen Zeitung“, Kurt Vorhofer, benannten. Das ist auch symptomatisch für ein mediales juste milieu, welches sich selbst als Garant für Offenheit, Liberalität, Diversität u. dgl. m. feiert und für unverzichtbar hält, sich in Wahrheit aber als Hüter des zulässigen, zunehmend engen Gesinnungskorridors geriert.
Umso mehr freut es uns, dass wir Dir heute den Hans-Ströbitzer-Preis für Dein Lebenswerk verleihen dürfen – nicht zuletzt dafür, dass Du unaufgeregt, aber klar und bestimmt gegen das eben Beschriebene antrittst. Und dass Du jemand bist, der die ehrwürdige Bezeichnung „katholischer Publizist“ unzweifelhaft verdient: als jemand, dem das sentire cum ecclesia selbstverständlich ist und der gerade aus dieser Grundhaltung heraus mit Kritik nicht hinterm Berg hält.
Auf viele weitere Déjà-vus und andere Kommentare – auf dass Deine Stimme den öffentlichen Diskurs noch lange bereichert und immer wieder wohltuend konterkariert.
Herzlichen Glückwunsch, alles Gute!

Laudatio für Ines Schaberger

von Dr. Michael Prüller

„Eigentlich sollte ich da jetzt nicht sitzen. In den nächsten zwei Wochen warten acht Prüfungen auf mich. Es ist total crazy, jetzt eine Pause zu machen. Aber notwendig.“ Das ist der Beginn ihres ersten Blogeintrags, den Ines Schaberger am 17. Juni 2018 auf dem von meinem Team verwalteten Webportal „meinplan.at“ veröffentlicht hat. Es ist der älteste Text, den ich von Ines Schaberger kenne. Und ich finde bemerkenswert, dass sie eine Serie von Blogs ausgerechnet mit der Feststellung beginnt, wie wichtig es ist, eine Pause zu machen.

Sie war damals noch Theologiestudentin und hatte ein Auslandssemester in Fribourg hinter sich. Seitdem kam vieles dazu: Eine Pilgerreise, bei der sie ihren späteren Mann kennengelernt hat, für den sie ihren Wohnsitz in die Schweiz verlegt hat. Ein Praktikum bei Radio Vatican, wo sie unter anderem eine Weihnachtskrippen-Challenge ins Leben gerufen hat. Eine Doppelkarriere in Theologie/Seelsorge einerseits und Journalismus andererseits, die so bunt ist und so individuell wie die Kleidung Pippi Langstrumpfs, die Ines Schaberger einmal als eine von fünf Frauen nennt, die ihr Leben beeinflusst haben.

Ines Schaberger ist zum Beispiel Pilgerseelsorgerin der Diözese St.Gallen, deren 175-Jahr-Jubiläum sie auch organisiert hat. Uns interessiert hier freilich mehr ihre journalistische Tätigkeit, etwa die Mitarbeit in verschiedensten Medien wie „Miteinander“, das Magazin des österreichischen Canisiuswerkes, das Webportal des Michaelsbundes der Erzdiözese München-Freising oder die Öffentlichkeitsarbeit der Österreichischen Bibelgesellschaft. Hervorzuheben sind die zweijährige Tätigkeit als eine der Gestalterinnen des „Wort zum Sonntag“, der ältesten religiösen Sendung des Schweizer Rundfunks (SRF). Manches, was sie dort gesagt hat, reizt mich zum Widerspruch – aber der Hans-Ströbitzer-Preis zeichnet ja nicht Standpunkte aus, sondern Journalistenpersönlichkeiten.

Bis heute arbeitet Ines Schaberger auch für den Schweizer Audioblog „fadegrad“. Das Wort ist uns in Ostösterreich fremd und hat auch nichts mit Formulierungen zu tun wie „Diese Laudation wird ziemlich fade grad“. Es bedeutet so viel wie „schnurgerade“, weil es ohne Umschweife konkrete Menschen zu Wort kommen lässt, wie sie sind, mit ihrer persönlichen Geschichte, ihren Sorgen, Hoffnungen und Anliegen.

Damit sind wir bei der Begründung der Jury für die Zuerkennung des 1. Preises an Ines Schaberger:

  • Sie stellt immer wieder den konkreten Menschen in den Mittelpunkt, geht mit Respekt und Feingefühl mit ihren Interviewpartnern um. Der Mensch ist nie bloß Objekt ihrer Berichterstattung, sondern bleibt Subjekt. Jeder Mensch, und mag sein Leben noch so verworren sein, erscheint als ein Wunder, vor dem sie sich verneigt.
  • Ines Schaberger ist eine Wandlerin – oder besser vielleicht noch: Pilgerin – zwischen den Welten: zwischen Seelsorger und Journalismus, zwischen Menschen unterschiedlichster Herkunft, Verortung und Lebensperspektive, zwischen einer stark säkularisierten Welt und der christlichen Hoffnung, zwischen allen Genres des Journalismus: Print, Online, Audio, Bewegtbild…

Der christliche Hintergrund, die niederösterreichische Herkunft (geboren in Lilienfeld, aufgewachsen in Hafnerbach, in Melk das Stiftsgymnasium besucht), das journalistische Können – und dann auch noch das passende Alter: All das spricht für eine Hans-Ströbitzer-Preisträgerin. Sie macht nicht nur auf andere Menschen und deren Geschichte neugierig sondern auch uns auf ihren weiteren Werdegang – zu dem wir, besonders auch für das neue Abenteuer als werdende Mutter – alles Gute und Gottes Segen wünschen.

Preis für konstruktiven Journalismus

Ausgeschrieben wurde der heurige Preis im Dezember 2024. Über die Vergabe entscheidet eine mehrköpfige Jury. Neben Gudula Walterskirchen (Herausgeberin „Libratus“-Magazin) als deren Vorsitzende gehören der Jury Katharina Brandner (frühere Medienreferentin der Diözese St. Pölten) und Michael Prüller (Pressesprecher der Erzdiözese Wien) an. Weitere Mitglieder sind Stefan Ströbitzer (Medienberater), Robert Zauchinger (früherer stv. Chefredakteur unter Hans Ströbitzer), Rudolf Mitlöhner (früherer „Furche“-Chefredakteur, jetzt beim „Kurier“), Michaela Stefan-Friedl (frühere Kommunikationschefin Raiffeisen NÖ-Wien) und Nikolaus Koller (Österreichische Medien Akademie). Als neues Jurymitglied wird Sophie Lauringer, Chefredakteurin der Wiener Kirchenzeitung „Der Sonntag“ und Vorsitzende des katholischen Publizistenverbands, künftig bei der Preisvergabe mitwirken.

Der Zugang und die Persönlichkeit des Namensgebers seien für den Preis richtungsweisend, erklärte der Pressverein bei der Ausschreibung: Prof. Hans Ströbitzer (1930-2017) stehe für „Journalismus aus einem christlichen Weltbild heraus, kritisch, aber mit Respekt und stets auf die Würde des Menschen bedacht, nachhaltig wirksam, verantwortungsvoll und letztlich immer konstruktiv – eine Stimme, die den Mächtigen ins Gewissen redete“. Diesem Vorbild sollten die Ausgezeichneten besonders gerecht werden.

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